"Menschen mit Parkinson begleiten und stärken“ – Im Gespräch mit Jannine Raidelet.

Neue Leiterin des Parkinsonprojekts

Frage 1:
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen Position! Möchten Sie sich kurz vorstellen und erzählen, wie Sie zum Parkinsonprojekt gekommen sind?

Jannine Raidelet: Vielen Dank! Mein Name ist Jannine Raidelet, ich bin 44 Jahre alt, verheiratet, Mutter eines 13-jährigen Sohnes und Hundeliebhaberin. Beruflich bin ich als OP-Schwester tätig und habe zusätzlich die Qualifikation zur Parkinsonassistentin erworben. Der Kontakt zu Parkinsonpatienten begleitet mich schon seit längerer Zeit – unter anderem durch meine Mitarbeit im Projekt Lecigon, bei dem ich Menschen mit Parkinson betreut habe. Diese Erfahrungen haben mein Interesse an einer intensiveren, ganzheitlichen Begleitung weiter gestärkt.

Frage 2:
Welche Aufgaben übernehmen Sie in Ihrer neuen Funktion als Projektleiterin?

Raidelet: Meine Hauptaufgabe besteht darin, eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen mit Parkinson und ihre Angehörigen zu sein – mit einem offenen Ohr, fachlicher Kompetenz und einem Netzwerk an unterstützenden Angeboten. Darüber hinaus informiere ich über neue Entwicklungen im Bereich der Parkinsontherapie und koordiniere Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung und Lebensqualität.

Frage 3:
Was sind aktuell die wichtigsten Ziele des Parkinsonprojekts?

Raidelet: Zunächst geht es für mich darum, mir einen umfassenden Überblick über die bestehenden Strukturen und Bedarfe zu verschaffen. Langfristig verfolgen wir das Ziel, Betroffene in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen, den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern und individuelle Lebenssituationen zu verbessern – sei es durch Beratung, Aufklärung oder konkrete Unterstützung im Alltag.

Frage 4:
Welche Herausforderungen sehen Sie in der Arbeit mit Parkinson-Betroffenen?

Raidelet: Die Parkinson-Erkrankung bringt nicht nur körperliche Einschränkungen mit sich, sondern stellt Betroffene und Angehörige auch emotional und psychisch vor große Herausforderungen. Es bedarf viel Einfühlungsvermögen und einer ganzheitlichen Betreuung, um diesen Belastungen wirksam zu begegnen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Einsatz technischer Hilfsmittel, die die Lebensqualität steigern können. Zudem sehe ich großes Potenzial in der Stärkung von Selbsthilfeangeboten – etwa durch den Aufbau neuer Gruppen.

Frage 5:
Sind neue Angebote oder Projekte geplant?

Raidelet: Ja, unser Ziel ist es, ein flächendeckendes Informations- und Unterstützungsangebot für Parkinsonbetroffene im Saarland zu schaffen. Dazu gehören neben individueller Beratung auch Weitervermittlungen an Fachstellen. Eine weitere Idee ist die Durchführung eines Parkinson-Tages, an dem aktuelle Entwicklungen, Hilfsmittel und Therapieansätze vorgestellt werden. Ein solcher Aktionstag könnte auch den Austausch zwischen Betroffenen, Fachkräften und Angehörigen fördern.

Frage 6:
Was motiviert Sie persönlich an dieser Aufgabe?

Raidelet: Die Arbeit mit Menschen ist unglaublich bereichernd. Jede Begegnung ist einzigartig, jede Herausforderung bietet die Möglichkeit, zu wachsen und dazuzulernen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man mit seinem Wissen und seiner Erfahrung einen echten Unterschied im Leben anderer Menschen machen kann.

Frage 7:
Wie können Interessierte mehr über das Projekt erfahren oder sich einbringen?

Raidelet: Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme – sei es telefonisch, per E-Mail oder persönlich. Ob Betroffene, Angehörige oder engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger: Jede Unterstützung ist willkommen. Gemeinsam können wir viel bewegen und ein starkes Netzwerk für Menschen mit Parkinson schaffen.