Maibaum-Tradition in unserer Seniorenresidenz Gersheim

Gemeinsam wurden Kränze geflochten und der Maibaum geschmückt 

In unserer Seniorenresidenz in Gersheim wurde am 1. Mai 2024 wieder an die Maibaumtradition erinnert. Vor allem im Süden Deutschlands aber auch im Saarland tanzen Menschen am 1. Mai, um einen mit Kränzen und bunten Bändern geschmückten Baumstamm. Mit dieser Tradition wollen sie den Frühling begrüßen. Bei dem geschmückten Baum handelt es sich um den umgangssprachlich genannten Maibaum. Gemeinsam mit den Senioren und Seniorinnen wurde der Baum geschmückt und im Cafe Bistro Henry aufgestellt.

Eine schöne Tradition

Bei Maibäumen handelt es sich um meist große, hochstämmige, bis nahe zur Spitze entastete, verzierte Bäume, die an zentralem Platz im Ort bei einer festlichen Veranstaltung aufgerichtet werden. Je nach Region – und sogar je nach Ort – kann die Gestaltung der Maibäume sehr unterschiedlich aussehen. In ländlichen Gebieten geschieht das Aufrichten per Muskelkraft und mit Seilen und Stützbalken, in weiten Teilen Bayerns meist durch die Mitglieder des örtlichen Burschenvereins. Innerhalb der meisten Städte ist das mittlerweile untersagt; dort kommen im Hinblick auf die erhöhte Unfallgefahr Maschinen (Autokräne oder Holzvollernter) zum Einsatz. Traditionell wird der Maibaum in eine vorbereitete, befestigte Grube gestellt, in der er beim Aufrichten über eine schiefe Ebene gleitet und in der er anschließend sicher verkeilt werden kann.

Vielerorts werden aber auch aus Aufwands- und Sicherheitsgründen wiederverwendbare Aufnahmen aus Stahl und Beton für das untere Ende des Baumes genutzt. Entweder wird der Maibaum jedes Jahr neu gefällt oder es wird über mehrere Jahre derselbe Stamm verwendet, dem eine neue Krone aufgesetzt wird. In Ostfriesland zum Beispiel wird der Stamm unter Wasser gelagert und jedes Jahr zum Mai wieder hervorgeholt. Meist werden die Stämme geschält und mit bunten Bändern, Girlanden, Krepppapier-Streifen oder Tannenzweigen geschmückt. Andernorts sind sie ohne Verzierung oder werden im Naturzustand mit Rinde belassen.

Am oberen Ende wird der Baum meistens von einem Kranz und der grünen Baumspitze gekrönt. Ein – nach bayerischen Traditionen – geschnürter (bemalter) Stamm hat in Bayern die Spirale von unten links nach oben rechts gedreht. Als Vorlage dienen dabei die bayerischen Rauten, die den weiß-blauen Himmel darstellen. In Franken sieht man die Bäume dagegen in weiß-rotem Streifendesign. Für beide Varianten gibt es historisch begründete Ausnahmen. Im Rheinland wird als Maibaum oft eine Birke geschlagen oder eine kleine Birke wird einem hohen entasteten Nadelbaumstamm aufgesetzt, während z.B. im Oberschwäbischen und in Bayern meistens ein Nadelbaum gewählt wird. Während im Rheinland die jährlich neu gefällten Bäume zwischen 20 und 25?m hoch sind und mehrjährig zum Aufstellen verwendete Bäume bis zu 40 m hoch sein können, werden in Bayern bei den ganzjährig fest installierten Bäumen Rekordhöhen bis 56 m erreicht.