Der Wochenspiegel berichtet über die Soziale Betreuung

Dem Menschen zugewandt  

GERSHEIM Von Beginn an wird in der DRK-Seniorenresidenz in Gersheim der sozialen Betreuung beziehungsweise der Beschäftigung der Bewohner besondere Bedeutung gewidmet. Federführend dabei sind unter dem Motto „Dem Menschen zugewandt“ derzeit neben der Pflegedienstleiterin Jacqueline Weigand die Mitarbeiterinnen Ute Schmitt und Silvia Anna.

Damit werde auch der veränderten demografischen Entwicklung insbesondere in der Bliesgauregion mit mehr betagten und hoch betagten Menschen durch Geschäftsführung und Heimleitung mit steigenden pflegerischen, hauswirtschaftlichen und insbesondere sozialen Dienstleistungen Rechnung getragen werde, betonte Geschäftsführer und Pressesprecher Martin Erbelding. Auch sei im ersten Pflegegesetz (2015) ein Anspruch aller Bewohner auf zusätzliche Beschäftigung und Betreuung festgeschrieben worden, seit 2017 könnten alle Bedürftigen der fünf Pflegegrade zusätzliche Betreuungsleistung beanspruchen.

Innerhalb des Jahresgespräches hob der Leiter der Gersheimer Sozialeinrichtung, Theo Schwarz, hervor, dass zur praktischen Arbeit einige wichtige Komponenten und Leitziele definiert wurden. So soll das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bewohner, die größtenteils aus der Bliestalgemeinde stammen, gesteigert, vorhandene Fähigkeiten und Interessen gefördert und gestärkt werden. Physische und psychische Zustände sollen erhalten und wenn möglich verbessert werden. Auch werde versucht, das Selbstwertgefühl durch Erfolgserlebnisse zu erhöhen, Kontakt- und Konfliktfähigkeit innerhalb der Gemeinschaft ausgebildet und gestärkt werden.

Innerhalb des Hauses würden sowohl Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote erarbeitet. Dabei hänge die Intensität mit von der sozialen Einbindung des Einzelnen ab. Allen anderen Bewohnern stünden regelmäßig stattfindende Gruppenangebote offen. Die Inhalte orientierten sich an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der einzelnen Bewohner und es werde kein Leistungsdruck ausgeübt. Innerhalb des ganzheitlichen Freizeitprogramms, wozu kognitive, kreative, sportliche, jahreszeitliche Angebote sowie Sinnesübungen, Ausflüge, Veranstaltungen gehörten, werde sowohl Körper als auch Geist angesprochen.

Entgegen einer starren Planung werde jede Programmstunde konzeptionell entwickelt. Im Reigen findet sich neben der musikalischen Runde, in der als „Wunschkonzert“ Volkslieder und alte Schlager gesungen werden, auch ein Heimchor. Er kann jederzeit erweitert werden. Kreative Bausteine seien gemeinsames Basteln, die zur räumlichen Milieugestaltung der Gemeinschaftsräume verwendet werden. Auch beim gemeinsamen Kochen, während dem beispielsweise Salate, Karotten und oder Sellerie geschnitten, zubereitet und auch Kräuter aus dem eigenen Garten verwendet werden, steigere das Gemeinschaftsgefühl.

Einmal wöchentlich findet ein Gottesdienst mit Orgelbegleitung statt. Zur Verbesserung der Balance, dem Aufbau der Muskulatur und zur Sturzprophylaxe gehörten Übungen für Kopf, Arme, Finger, Beine, aber auch das Arbeiten mit Sportgeräten wie Ball, Luftballon, Sandsäckchen. All dies, so Schwarz, stehe jedoch immer unter der Prämisse der Freiwilligkeit. Die Menschen könnten eigenständig entscheiden, welche sie wählen. Er stellte heraus, dass damit Art und Weise, aber auch Intensität der Programmangebote wahrgenommen werden.

„Jede Äußerung oder Beteiligung der Teilnehmer wird durch wertschätzendes Verhalten der Beschäftigungskraft positiv bestätigt“, so Schwarz. Neben gemeinsamen Festen und Veranstaltungen steht auch für das gemeinschaftliche Schmücken der Gemeinschaftsräume viel Zeit zur Verfügung. Im Haus oder im Garten und auf dem Vorplatz finden übers Jahr verteilt eine Faschingsfeier, ein Sommerfest, ein Oktoberfest, eine Weihnachtsfeier, Kaffeenachmittage statt. In der Adventszeit folgen viele Kooperationen mit regionalen Organisationen. Zu den Festen werden die Angehörigen eingeladen.

Abschließend stellte Schwarz heraus, dass die Einrichtung innerhalb der Gemeinde Gersheim und darüber hinaus mit einer Vielzahl von Organisationen und Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, sehr stark vernetzt sei.ott