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Artikel der Saarbrücker Zeitung
Doch dass Suntic überhaupt ihren Beruf hier ausüben konnte, bedurfte intensiver Bemühun-
gen. Aus dem Anspruch des Deutschen Roten Kreuzes, sich für die Integration in Deutschland
und somit auch im Saarland einzusetzen, sei es selbstverständlich, dass das DRK auch in den
eigenen Einrichtungen, wie etwa in Gersheim, Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigt,
so Geschäftsführer und Pressesprecher Martin Erbelding. Deshalb habe man auch den Werde-
gang der jungen Frau engagiert begleitet und unterstützt.
Da das Beherrschen der Sprache Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Integration ist,
belegte Elma Suntic, nachdem sie in ihrer Heimat auch schon Deutsch gelernt hatte, bei der
Volkshochschule in Saarbrücken zwei aufeinander aufbauende Sprachkurse. Am Ende müssen
komplexe Texte und Aussagen verstanden und wiedergegeben werden. Auch muss ein Sprach-
verständnis vorliegen und eine flüssige Unterhaltung mit Muttersprachlern zu verschiedenen
Themen möglich sein. Die junge Frau hat dazu wochenlang tagtäglich von ihrem Wohnort nach
Saarbrücken und nachmittags zur Arbeitsstelle fahren müssen. „Die Kosten für die Sprachkurse
in Höhe von rund 2500 Euro hat die Trägergesellschaft übernommen, was unterstreicht, dass wir
von der Qualifikation der Mitarbeiterin überzeugt sind“, informierte deren Geschäftsführer Theo
Schwarz. „Ich habe in meinem Leben nicht daran gedacht, dass ich einmal mit der Deutschen
Botschaft in Montenegro in Kontakt komme, und das mehrmals“, führte er weiter aus.
Grund dafür war, dass, um eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis erteilen zu können, es not-
wendig war, sowohl dort den Arbeitsvertrag vorzulegen, als auch eine qualifizierte Arbeitsplatzbe-
schreibung hinzuzufügen und vor allem darzulegen, dass es sich dabei um einen Beruf handele,
für den es in Deutschland wenig Bewerber, jedoch großen Bedarf gebe. Es musste auch erreicht
werden, dass Suntics Ausbildung als Krankenschwester in Deutschland als Pflegefachkraft an-
erkannt wird.
Auch müsse gewährleistet sein, so Theo Schwarz weiter, dass sie mit ihrem Einkommen ihren
Lebensunterhalt bestreiten und somit den Sozialhilfeträgern in Deutschland nicht zur Last fällt.
Dies alles sei auch deshalb notwendig gewesen, weil Montenegro als EU-Anwärterstaat einen
außereuropäischen Status besitzt und somit die Freizügigkeit für deren Bewohner eingeschränkt
sei. Das Verfahren, in das auch die saarländische Zentralstelle für Gesundheitsfachberufe und
die Deutsche Agentur für Arbeit in Bonn eingeschaltet waren, so Schwarz, habe länger gedauert
als erwartet. Jetzt hofft er, im April 2020 den jetzigen befristeten Arbeitsvertrag unbefristet seiner
neuen Mitarbeiterin als Pflegefachkraft vorlegen zu können.
Doch Elma Suntic hat noch eine Hürde zu nehmen: Sie muss an der Saar-Universität eine
Kenntnisprüfung bestehen, bei der sie mündlich und praktisch den Nachweis erbringen muss,
dass sie die Fachkenntnisse einer Gesundheits- und Krankenpflegerin besitzt. Sie muss darüber
hinaus einer Kommission zeigen, dass sie sich als Krankenschwester eignet und sich beruflich auf
sicherem Terrain bewegt.
Pressespiegel 2020 – DRK Trägergesellschaft | 07.12.2020 5