DRK Seniorenresidenz hat im Saarpfalz-Kreis ein Alleinstellungsmerkmal

Erfolgreicher Start des SaarPHIR Projektes in Gersheim  

Die DRK-Saarland Trägergesellschaft mbh mit Sitz in Sankt Ingbert startet als erste Organisation im Saarpfalz-Kreis mit ihrer Pflegeeinrichtung, der DRK-Seniorenresidenz Gersheim, und niedergelassenen Ärzten eine sogenannte Versorgergemeinschaft nach den Vorgaben des Projektes „SaarPHIR“ – Saarländische Pflegeheimversorgung Integriert Regelhaft“.   

Ausgangssituation:

„In Pflegeeinrichtungen im Saarland leben immer mehr ältere Menschen mit mehrfachen chronischen Erkrankungen und Demenz, die dadurch in ihrer Selbständigkeit eingeschränkt sind,“ so Theo Schwarz DRK-Geschäftsführer auf der Pressekonferenz am Mittwoch, dem 28.08.2019 in Gersheim. „Die gesundheitliche Versorgung dieser Patienten“ so Schwarz, „stellt daher hohe Anforderungen an die Zusammenarbeit der Ärzte und Pflegekräfte sowie an deren Fachkenntnisse im Bereich Arzneimitteltherapie, Geriatrie und Palliativmedizin“.

Lösungsansatz Projekt „SaarPHIR“:

„Aufgrund dieser Gegebenheiten wird jetzt und zukünftig durch das Projekt SaarPHIR angestrebt, die ärztliche Versorgung von Patienten in der Pflegeeinrichtung in Gersheim zu verbessern, so Schwarz weiter, aufgrund des jetzt am 28. Juni 2019 gebildeten regionalen Versorgungsteams“. „Hauptziel ist es“, führt Schwarz weiter aus, „die Zahl der Krankenhausüberweisungen von Bewohnern von stationären Pflegeeinrichtungen merklich zu reduzieren“.

Gründung einer Versorgergemeinschaft

Grundlage des Versorgungsteams ist der zwischen der vollstationären Pflegeeinrichtung in Gersheim und der ärztlichen Gemeinschaftspraxis, Dr. G. Becher, M. Schwendich und Dr. J Ziegler, sowie dem niedergelassenen Arzt Jürgen Berning, geschlossene Kooperationsvertrag nach § 119b Abs. 1 Sozialgesetzbuch V.

            Bündelung von Ressourcen – Reduzierung der Überweisungen

Neben den genannten Ärzten hat das DRK in seiner vollstationären Pflegeeinrichtung zur Förderung einer koordinierten ärztlichen und pflegerischen Versorgung eine Pflegefachkraft als „Pflegekoordinatorin“ bestimmt. Mit diesem Kooperationsvertrag wollen alle beteiligten Ärzte ihre Ressourcen bündeln und ermöglichen so der Pflegeeinrichtung eine beständige Verfügbarkeit und Erreichbarkeit. So ist eine der Aufgaben, des Versorgungsteams die Rufbereitschaft und die „Vor-Wochenend-Visite“ permanent zu aktualisieren. Ebenso steuert der „koordinierende Arzt“ der Versorgergemeinschaft gemeinsam mit den Pflegeverantwortlichen der Einrichtung die Organisation der Fallbesprechungen und Konsile für die Patienten bzw. die Bewohner der Senioreneinrichtung. 

Wissenschaftliche Studie

Das neue Versorgungsmodell wird in einer wissenschaftlichen Studie evaluiert. Um die Wirksamkeit zu bewerten, vergleicht die Studie Patienten aus Pflegeeinrichtungen, die an SaarPHIR teilnehmen, mit Patienten aus Einrichtungen, in welchen das Modell nicht umgesetzt ist. Es werden u. a. Daten zur Lebensqualität, zu Medikationsfehlern und Krankenhausaufenthalten erhoben. Im Erfolgsfall verringert das Projekt die Zahl der vermeidbaren Krankenhauseinweisungen und Nebenwirkungen inadäquater Therapien, besonders bei Arzneimitteln. Durch die Entwicklung von Regelwerken zur Zusammenarbeit werden Ärzte wie Pflegekräfte entlastet. Jeder unnötige Klinikaufenthalt, der durch die optimierte Zusammenarbeit vermieden werden kann, ist ein Gewinn ist für Pflegebedürftige und Pflegekräfte. Bei SaarPHIR arbeiten Ärzte und Pflegekräfte auf Augenhöhe miteinander.

Neben BARMER, KV Saarland und SPG beteiligen sich an SaarPHIR die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, die Knappschaft Bochum – Regionaldirektion Saarbrücken, die DAK Rheinland-Pfalz/Saarland, die IKK Südwest, die Techniker Krankenkasse Saarland, die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau – Landwirtschaftliche Krankenkasse, der BKK Landesverband Mitte, die Kaufmännische Krankenkasse und der Verband der Ersatzkassen. Weitere Projektpartner sind die Apothekerkammer des Saarlandes, die Ärztekammer des Saarlandes, der Medizinische Dienst der Krankenversicherung im Saarland, der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz.